Letzte Aenderung dieser Seite : 04 November 2007
In immer mehr Geräten werden heute zur Stromversorgung
"Akkus" eingesetzt.
Die Lebensdauer und die Leistungsfähigkeit dieser Akkus sind jedoch weitgehend davon
abhängig,
wie sie behandelt werden.
Bei den heutigen Geräten ist der Akku der grösste Kostenfaktor.
Gespart wird leider allzu oft bei den Ladegeräten. Hier setzen die meisten Anbieter auf
Kompromisse.
Nachstehend versuchen wir, die Begriffe rund um die Akkus verständlich zu erläutern
und Tips für den optimalen Einsatz zu geben.
Akku-Typen |
Die erste Generation Akkus. Ni-Cd Akkus sind billig in der Herstellung aber durch das Cadmium bei unsachgemässer Entsorgung
äusserst giftig.
Nickel-Cadmium Akkus werden in vielen Geräten der Unterhaltungselektronik
eingesetzt, ihr grösster Nachteil ist der Memory-Effekt.
Auch bei sehr niedrigen Temparaturen können Ni-Cd noch eingesetzt werden.
Nickel-Cadmium Akkus müssen mit konstantem Strom geladen werden.
Schaltungstipp: Einfache, aber bewährte Ladeschaltung
für unterwegs
Ni-MH Akkus haben in heute die Ni-Cd Akkus in vielen
Bereichen abgelöst.
Nur bei extremen Hochstromanwendungen (z.B. Modellbau) werden noch Ni-Cd Akkus eingesetzt.
Der Memory-Effekt tritt bei Ni-MH Akkus der neusten Generation nicht auf.
Diese Akkus sind ökologisch ausserordentlich sinnvoll, da sie die Umwelt nicht belasten.
Sie entsprechen weder einer Giftklasse, noch gelten sie als Sondermüll.
Werden Ni-Cd-Akkus durch Ni-MH Zellen ausgetauscht, so muss wegen der grösseren
Kapazität
auch das Ladegerät ausgetauscht oder angepasst werden.
Nickel-Metallhydrid Akkus müssen mit konstantem Strom geladen werden und sind bei
richtiger
Handhabung auslaufsicher. Im Vergleich zu Ni-Cd Akkus mit gleichen
mechanischen
Abmessungen enthalten Ni-MH Akkus heute bis zu 80% mehr
Kapazität. Zudem sind sie leichter als vergleichbare Ni-Cd Zellen.
Nachteilig ist, dass Ni-MH Akkus nicht bei sehr niedrigen Temparaturen eingesetzt werden können.
Schaltungstipp: Einfache, aber bewährte Ladeschaltung für unterwegs
Moderne Ladegeräte im Profifunk (z.B. für Motorola GP320/340/360 und 380) erkennen durch einen Chip, eingebaut im Akku, den Akkutyp und den benötigten Ladestrom. Als Nebeneffekt ergibt sich, fast wie bei den Tintenpatronen, eine erhöhte Schwierigkeit für Drittanbieter, eigene und sogenannte kompatible Akkus anzubieten.
Lithium-Ionen Akkus sind Akkus der 3. Generation.
Wegen der hohen Energiedichte sind diese
Akkus besonders für Geräte mit langen
Betriebs- und Standbyzeiten geeignet. Wegen der "krummen" Spannung von 3,6V
pro Zelle können Lithium-Ionen Akkus nicht direkt Trockenbatterien oder andere Akkutypen
ersetzen.
Diese Akkus enthalten eine spezielle Ladeelektronik innerhalb des Akkus,
Das Ladeverfahren ist technisch recht komplex und aufwendig. Die Ladezeit ist jedoch länger als bei schnellladefähigen NC und NiMH Zellen.
Vorsichtsmassnahmen bei Lithium-Ionen Akkus:
Wegen Ihrer hohen Energiedichte ist generell Vorsicht geboten.
Kurzschlusse sind unbedingt zu vermeiden und können unkontrollierte chemische Reaktionen
und oder Brände auslösen.
Der Kontakt mit Flüssigkeiten, insbesondere das Eintauchen in Wasser ist ebenfalls zu
vermeiden.
Sehr tiefe und hohe Temparaturen wirken sich bei Lithium-Ionen Akkus schädlich auf die Lebensdauer aus.
Moderne Ladegeräte im Profifunk (z.B. für Motorola GP320/340/360 und 380) erkennen durch einen Chip, eingebaut im Akku, den Akkutyp und den benötigten Ladestrom. Als Nebeneffekt ergibt sich, fast wie bei den Tintenpatronen, eine erhöhte Schwierigkeit für Drittanbieter, eigene und sogenannte kompatible Akkus anzubieten.
Lithium-Polymer Akkus sind Akkus der neusten Generation und werden seit Sommer 99
angeboten.
Wegen der sehr hohen Energiedichte sind
diese Akkus besonders für Geräte mit langen
Betriebs- und Standbyzeiten geeignet. Wegen der "krummen" Spannung von 3,6V
pro Zelle können Lithium-Polymer Akkus nicht direkt Trockenbatterien oder andere
Akkutypen ersetzen.
Diese Akkus sind in der Herstellung einfacher als
Lithium-Ionen Akkus sowie mittelfristig
preisgünstiger herzustellen. Solche Akkus lassen sich auch sehr flach herstellen.
Das Ladeverfahren ist technisch recht komplex und aufwendig.
Die Lithium-Polymer Technologie ist noch nicht 100 % ausgereift und nicht fertig
ausgereizt.
Längere Erfahrungswerte mit diesen Akkus sind noch nicht erhältlich.
Die Bleiakkus sind am längsten auf dem Markt.
Diese Technologie wird auch heute noch
in verschiedenen Geräten vorwiegend stationär eingesetzt.
Richtiges Laden
von Blei(Gel)Akkus
Schaltungstipp: Automatische
Ladeschaltung für 12V Bleiakkus
Beschreibung
zu Ladeschaltung
Die moderne Ausführung (Blei-Gel) unterscheidet sich zum normalen Bleiakku durch den
eingedickten Elektrolyten (Gel)
Blei(Gel) Akkus können lageunabhängig
betrieben werden.
Bleiakkus müssen wegen Auslaufgefahr der Schwefelsäure
immer in normaler Lage betrieben werden.
Die Ladetechnologie (Konstantspannung) erlaubt einfache und kostengünstige Ladegeräte.
Attraktive Lebensdauer und günstiger Preis sind die
Pluspunkte dieser Technologie.
Die empfohlene Ladespannung bei Bereitschaftsbetrieb bei einem
12V Akku beträgt bei 20° 13,8V. Bei dieser (geregelten) Spannung kann
der Akku ohne zeitliche Begrenzung an der Ladespannung verbleiben.
Diese Ladespannung verhindert ein Gasen und eine Ueberladung ist nicht möglich.
Eine "Schnelladung" ist bei 14,4 Volt bei einem 12V Akku möglich.
Hier muss jedoch zwingend eine zeitliche Begrenzung, abhängig vom
Ladestrom und von der Akkukapazität erfolgen.
Werden diese Parameter nicht beachten, so beginnt der Akku zu "gasen" und wird
im Extremfall über die Sicherheitsventile
Schwefelsäuregas resp. Wasserstoff abgeben.
Informationen zu Schaltungen / Konzepte für Ladegeräte |
Intelligente Ladeschaltungen können z.B. mit folgenden IC's
realisiert werden:
Weitere Infos dazu in den Hersteller-Applikation Notes
Texas-Instruments:
BQ2000xx Universallader
NiCd/NiMH /Lion mit Peak-Spannungsüberwachung und sleep-Mode
BQ2002xx Schnelllader
für NiCd / NiMH -dV/dt Ueberwachung und Ladeerhaltung
BQ2004xx Schnelllader
für NiCd / NiMH mit PMW Controller und automatischer Vorentladung
BQ2057
Lion-Ladeschaltung mit Ladezustandsanzeige für 1 - 2 Zellen
Maxim: www.maxim-ic.com
MAX712
Schnelllader für NiCd / NiMH für 1 -16 Zellen, -dV / dt und Timermodus
MAX713
Schnelllader für NiCd / NiMH für 1 -16 Zellen, -dV / dt und Timermodus
Diverse:
U2400B
Ladekontroller mit Entladung und Zeitsteuerung / Temparaturüberwachung
ICS1700
Reflexlader
Schaltungstip: Einfache, aber
bewährte Ladeschaltung mit Spannungswandler für unterwegs
Weitere Schaltungen finden Sie unter dem
Kapitel Elektronik bei www.funkcom.ch
Modifikationen
kommerzieller Ladegeräte SE140/SE160 für Notstrom-Betrieb
Technische Daten/Datenblätter für alle, die mehr wissen möchten gibt es als
download z .B. bei www.contrel.com
Recycling |
Bitte geben Sie allfällige defekte Akkus an einer beliebigen Verkaufsstelle zurück.
Die Entsorgungsgebühren wurden bereits beim Verkauf entrichtet (vorgezogene
Entsorgungsgebühr)
Keinesfalls dürfen nicht mehr gebrauchte Akkus mit dem Hausmüll/Kehricht entsorgt
werden.
Akkulexikon: |
Die einem Akku "entnehmbare" Energiemenge bezeichnet man als Kapazität.
Kapazität wird gemessen in Ah (Amperestunden) oder mAh. 1 Ah = 1000 mAh.
Ein Akku mit 1000 mAh kann z.B. 1000mA eine Stunde lang abgeben oder 100mA während 10h.
Die Nennkapazität (C) bezieht sich in der Regel auf eine Entladung mit 1/10C,
d.h. ein Zehntel der Nennkapazität.
Wird mehr Strom als dieser Normwert bezogen, so sinkt die nutzbare Nennkapazität.
Bei Entladungen von weniger als 1/10C steigt die Nennkapazität.
Die Nennkapazität wird erreicht, wenn die Zellen bei einer Temperatur von 20 Grad mit
einem
konstanten Strom entladen werden.
Abweichende Temperaturen von diesem Sollwert verringern die entnehmbare Leistung teilweise
massiv.
Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt weisen Akkus nur noch ca. 50 - 70 % der
Nennkapazität auf.
Neue Akkus erreichen Ihre Nennkapazität erst nach 3 - 7 vollständigen
Lade/Entladezyklen.
Die nutzbare Kapazität richtet sich ebenfalls stark nach den Betriebstemparaturen
und Umgebungsbedingungen sowie dem Alter der Akkuzellen.
Ein nicht genutzter Akku verliert pro Monat durch Selbstentladung einen Teil seiner
Ladung. Je nach
Akkutyp ist die Selbstentladung gering bis sehr gross.
Im Stand-by-Betrieb kann dies durch ein Ladegerät mit Erhaltungsladung verhindert werden.
Geladene Akkus am Besten im Kühlschrank aufbewahren.
Nickel-Cadmium | Nickel-Metallhydrid | Lithium-Ionen | Lithium-Polymer | Bleiakkus | |
Selbstentladung pro Monat (20 Grad) | 15 - 30% | 60% | 30% | 30% | 5% |
dito bei 5 Grad | 5% | 30% | 1-2 % | 1-2% | 3% |
Bei Bleiakkus wird die Selbstentladung oft aus
Marketingründen mit 0.15 % /Tag angegeben. Dies sieht natürlich optisch
wesentlich besser aus als 4,5 % / Monat...
Bei idealer Behandlung kann ein Akku die angegebenen Werte gemäss Tabelle erreichen.
Bei nicht idealen Betriebsbedingungen (z.B. häufige Tiefentladungen
oder Dauerladungen)
sowie Ladung bei Temperaturen über 30 Grad kann die Lebensdauer massiv verkürzt
werden.
Die Lebensdauer gilt erreicht, wenn nur noch ca. 80 % der Nennkapazität erreicht
werden.
Akkus arbeiten intern mit chemischen Prozessen, deshalb sollte neue, ungebrauchte
Akkus
kühl und trocken gelagert werden.
Bei Lithium-Akkus ist die Lebensdauer durch die technische Zusammensetzung
limitiert.
Nickel-Cadmium | Nickel-Metallhydrid | Lithium-Ionen | Lithium-Polymer | Bleiakkus | |
normale Lebensdauer | 24-48 Monate | ca. 24-36 Monate | max. 30 Monate | max. 24 Monate | ca. 60 Monate, bei Bereitschafts-Parallelbetrieb (13,8V) bis 4 Jahre |
Anzahl Ladezyklen | 1000 - 1500 | 1000 | 300 - 500 | 300 - 500 | 1000 - 2000 |
Werden Akkus immer wieder nur teilentladen, verliert auf Dauer derjenige
Teil des Elektrolyts, der nie
zum Entladen aktiviert wurde, sein Reaktionsfähigkeit. Man spricht dabei vom
sogenannten "Memory-Effekt"
und gibt dabei anschaulich wieder, dass sich der Akku seiner
"Nichtauslastung" erinnert.
Dieser Effekt kann jedoch meist durch 3 - 7 maliges Laden und komplettes Entladen
zum grössten Teil wieder
rückgängig gemacht werden.
Der Memory-Effekt tritt praktisch nur bei Ni-Cd Akkus auf.
Der Wirkungsgrad definiert das Verhältnis zwischen Lademenge und Entlademenge.
Bei 100 % Wirkungsgrad würde die gesamte geladene Energie zur Verfügung stehen.
Die Energiedichte definiert, wieviel Energie auf welchem Raum gespeichert werden
kann.
Sie bestimmt im Wesentlichen auch die mechanische Grösse des Akkus.
Je höher die Energiedichte, desto mehr Kapazität lässt sich auf gleichem Raum
verwirklichen .
Nickel-Cadmium | Nickel-Metallhydrid | Lithium-Ionen | Lithium-Polymer | Bleiakkus | |
Wirkungsgrad | 70 % | 70 % | 80 % | 80 % | 60-70% |
Energiedichte | 1 | 2-3 | 3-3,7 | 5 | 0,7 |
Diese Parameter definieren, für welchen Zweck die jeweiligen Akkutypen speziell geeignet
sind.
Es wird ein entsprechendes, geregeltes Ladegerät vorausgesetzt (kein
Billig-Lader).
Nickel-Cadmium und Nickel-Metallhydrid müssen mit Konstantstrom geladen werden
Lithium-Ionen und Lithium-Polymerakkus besitzen eine integrierte Elektronik und werden mit
Konstantstrom / Konstantspannung geladen.
Bleiakkus werden mit Konstantspannung geladen, der Ladestrom wird durch den Akku geregelt.
Nickel-Cadmium | Nickel-Metallhydrid | Lithium-Ionen | Lithium-Polymer | Bleiakkus | |
Normalladung 14h |
+++ |
++ |
+ |
+ |
+++ |
Schnelladung 3-5h |
+++ |
+++ |
+++ |
+++ |
+++ |
Schnelladung 0,5-1h |
+++ (Sinterzellen) |
+++ |
+++ |
++ |
++ |
Dauerladung unbegrenzt (1/100C) |
+ |
++ |
+++ interne Schutzelektronik |
+++ interne Schutzelektronik |
+++ mit Konstantspannung |
Memory-Effekt |
gross |
nicht vorhanden |
nicht vorhanden |
nicht vorhanden |
nicht vorhanden |
Spannung pro Zelle |
1,22V |
1,22 V |
3,6 V |
3,6 V |
2 V |
Umweltbelastung |
hoch giftig(Cadmium) |
ungiftig |
ungiftig |
ungiftig (reagiert mit Wasser) |
relativ giftig |
Entladung mit kleinem Strom (C/10) |
++/+++ |
++ |
++/+++ |
++/+++ |
++/+++ |
Entladung mit hohem Strom |
bis 10C |
max. 3C |
2-3C |
3C |
bis 30C |
Verwendung in Temparaturbereich |
-35 bis +50 Grad C |
-10 bis +40 Grad C |
-5 bis +40 Grad C |
-5 bis +50 Grad C |
-20 bis +50 Grad C |
Tiefentladung |
vermeiden |
vermeiden |
Schutz durch interne Elektronik |
Schutz durch interne Elektronik |
unbedingt vermeiden |
Betrieb lageabhängig |
Nein |
Nein |
Nein |
Nein |
Kopfüber vermeiden |
+ möglich, nicht
unbedingt empfohlen
++ gut geeignet
+++ optimal (empfohlen)
Entladung mit hohem Strom (Beispiel: +3C) bedeutet, dass eine Entladung bei einer
Akkukapazität von 1Ah mit max. 3 facher
Stromdichte (also 3 x 1A(h)) empfohlen ist.
Wird ein Akku nach Auftreten des Batteriealarms weiterbetrieben, so kommt es zu einer
sogenannten Tiefentladung.
Diese wirkt sich stark lebensverkürzend aus und sollte unbedingt vermieden werden.
Nicht gesinterte Akkus dürfen nur normal (14-16h) geladen werden.
Für die Konsumenten ist die lange Ladezeit von 14h oft nicht praktikabel.
Schaltungstip: Einfache, aber bewährte Ladeschaltung mit Spannungswandler für unterwegs
Durch Verzehnfachung des Ladestromes kann die Ladezeit auf ca. 1,4 - 1,6h herabgesetzt
werden.
Die Schnelladung bedingt jedoch, um Schäden am Akku zu vermeiden, eine Betriebstemparatur
zwischen 10 und 35 Grad.
Ideale, intelligente Schnelladegeräte überwachen daher dauernd die Zellentemparatur
sowie die
Zellenspannung und unterbrechen die Ladung bei Abweichung sofort.
Ist der Akku zu 100 % geladen, so wird ein weiter zugeführter Ladestrom nur noch im
Wärme umgesetzt.
Diese wiederum verkürzt die Lebensdauer.
Ideal ist, die Akkus vor einer Schnelladung zu entladen oder nur entladenen Akkus schnell
zu laden.